Einleitung

Jeder Mensch erlebt verschiedene innere Tendenzen, die in unserem Alltag zum Teil abhängig aber auch unabhängig von äusseren Situationen zu einem Wechsel in Denken, Fühlen und Handeln führen können.

In der Geschichte der Psychologie wurden seit Beginn des 20. Jahrhunderts Konzepte entwickelt, um dieser Vielschichtigkeit der menschlichen Psyche gerecht zu werden. Um nur einige dieser Konzepte zu nennen: Sigmund Freud (Ich, Es, Über-Ich), Melanie Klein (introjizierte Objekte), C.G. Jung (Komplexe), Assagioli (Teilpersönlichkeiten), Eric Berne (Kind-Ich, Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich), Fritz Perls (Dialog verschiedener Anteile), Watson (Ego-states), Jeffrey Young (Schemamodi).

Obwohl die Wurzeln dieser verschiedenen Konzepte in unterschiedlichen psychotherapeutischen Grundansätzen (psychodynamisch, verhaltenstherapeutische oder humanistisch) liegen, finden sich bei den theoretischen Grundannahmen wie auch im praktischen Vorgehen viele Gemeinsamkeiten.

Die Psychotherapie mit Persönlichkeitsanteilen eignet sich zur effizienten Erfassung und Bearbeitung der den Symptomen zugrunde liegenden innerseelischen Dynamik. Der Ansatz kann zur Behandlung eines breiten Spektrums von Problemstellungen und damit auch zur Therapie von schwereren, chronischen Störungen genutzt werden. Dazu gehören neben Depressionen, Angststörungen und traumabedingten Störungen vor allem auch Persönlichkeitsstörungen und dissoziative Störungen.